Den Familienanwalt gezielt aussuchen
Die heile Familie ist eine Vorstellung, die in vielen Fällen mit der Realität nicht übereinstimmt. In nicht wenigen familiären Auseinandersetzungen wird es unfein. Vor allem wenn es materielle Werte betrifft. Hier kann der Rat eines Familienanwalts durchaus hilfreich sein. Vorausgesetzt, der gewählte juristische Beistand verfügt über ein fundiertes Fachwissen und das notwendige Fingerspitzengefühl. Gerade bei Familienstreitigkeiten ist ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen von Nöten. Schließlich sollen die Auseinandersetzungen innerhalb einer Familie nicht eskalieren, sondern eher geschlichtet werden. Eine Aufgabe, die den einen oder den anderen Anwalt schlichtweg überfordert. Deshalb ist es zwingend notwendig, sich einen Familienanwalt zu suchen, der sowohl über Fachwissen als auch über die nötige Eloquenz verfügt. Kein unmögliches Unterfangen, aber auch nicht gerade leicht. Spezialisierte Anwälte gibt es in den verschiedensten Rechtsbereichen, so auch im Familienrecht. Wenn der Bekannten- oder Kollegenkreis keine passende Empfehlung bereit hat, so kann man sich bei der zuständigen Anwaltskammer nach einem Familienanwalt, zum Beispiel von Dr. Gorski, Scheibe-In der Stroth, Piotter Rechtsanwälte - Notar - Fachanwälte, erkundigen.
Häufig sind Kleinigkeiten oder Missverständnisse Ursachen für Auseinandersetzungen innerhalb der Familie. Diese können auch in den meisten Fällen beigelegt werden. Jedoch wenn es um Erbschaft, Unterhalt oder Umgangsrechte geht, verhärten sich häufig die Fronten und der Gang zum Familiengericht ist der einzige Weg zu einer Klärung. Das freut sowohl die Anwälte als auch die Gerichte, denn es werden Gebühren fällig. Ursache hierfür ist die sogenannte Anwaltspflicht. Diese sieht vor, dass bei Streitigkeiten vor dem Familiengericht ein Anwalt zwingend vorgeschrieben ist. Wer jetzt glaubt, die Anwaltspflicht sei eine Art Versorgung für unterbeschäftigte Anwälte, der irrt sich. Sinn der Anwaltspflicht ist es, Personen, die sich nicht im Rechtswesen auskennen, eine angemessene Fachkraft zur Seite zu stellen und sie somit vor Nachteilen zu schützen. Das ist zwar mit Kosten behaftet, aber diese können sich bei einem kompetenten Anwalt rechnen.
Neben den Kosten für den Anwalt fallen natürlich auch Gerichtskosten an, die sich genau wie die Anwaltskosten nach dem Streitwert errechnen. Hinzu können je nach Verfahren auch noch Kosten für Gutachter entstehen. Die Kosten für einen Familienanwalt richten sich nach der Gebührenordnung für Anwälte. Wer nicht über die ausreichenden finanziellen Mittel verfügt, kann Gerichtskostenhilfe beantragen. Wird diese gewährt, so steht einer Verhandlung vor dem Familiengericht eigentlich nichts mehr im Wege. Eine Garantie, dass das Verfahren vor dem Familiengericht zu den eigenen Gunsten ausgeht, ist das allerdings nicht. Deshalb Augen auf bei der Anwaltswahl. Eine Hilfe könnte hier das Internet sein. Hier kann man auf den Webseiten der Anwälte erfahren, ob sie sich auf das Familienrecht spezialisiert haben. Dennoch sollte man in einem ersten persönlichen Informationsgespräch klären, ob der favorisierte Anwalt den eigenen Vorstellungen entspricht. Dabei sollte man wissen, dass eine große Kanzlei nicht unbedingt eine Garantie für die Durchsetzung der eigenen Interessen geeignet sein muss.
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